Sardisches Leben in der Zeit der 1960/70er Jahre und danach.
Die Zeit der Sinnlichkeit ist vorbei.
Kleiner Sprung in die Historie:
Richter herrschten bis 1326 über Sardinien, die allein
herrschende, richterliche Gewalt.
(Ausnahme war Arborea, dieses Judikat herrschte bis 1478 mit einer Carta
von
Elenora di Arborea, die bis 1827 galt). Somit war die Insel über Jahrhunderte in jene
vier Judikate, Richtertümer, eingeteilt.
Die vier Judikate: Gallura, Logudoro, Arborea und Cagliari, wurden im viergeteilten
Wappen Sardiniens dargestellt. Es galt als Symbol der 'Gerechtigkeit' (Neuzeitauslegung)
und zeigte bis 1999 vier Mohrenköpfe.
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Die alten 4 Provinzen von 1827.
Quelle: Alouette
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Durch Regionalgesetz von 1827 wurden
die fünf Provinzen der Autonomen
Region Sardinien neu gegliedert.
Nun gibt es vier Provinzen:
Provinz Gallura
(Hauptorte: Olbia und Siniscola),
Provinz Logudoro
(Hauptorte: Sassari und Alghero),
Provinz Aborea
(Hauptorte: Oristano und Terralba),
Provinz Cagliari
(Hauptorte: Cagliari und Iglesias)
wurden offiziell geschaffen.
Diese erste 'Neuordnung' fand zu einer Zeit mit
viel Leid und wenig Zuversicht, im Jahre 1326 statt.
Das Symbol der vier Maurenköpfe
(abgeschlagene Häupter besiegter Maurenherrscher,
von Aragon 1281) gab es noch nicht.
Das Symbol wurde erst im 17.Jahrhundert
eingeführt,
und ist aus dem Aragonesischen Kreuz von Alcoraz, des Jahres 1539
entstanden.
Im 15.Jahrhundert war die Augenbinde bei der 'Justitia', schon ein Zeichen der
'Blindheit' und nicht
der Neutralität! Die 'positive' Deutung der Augenbinde der
Justitia stammt aus der Neuzeit.
Mohrenköpfe mit verbundenen Augen, ist ein Symbol der Unfreiheit.
Das gab es
auch auf Korsika, der Freiheitsheld Pascal Paoli schob die Augenbinde
hoch zum
Stirnband, im Jahr 1762. Befreiung von der Sklaverei.
Es waren 'Zeichen' der Freiheitsbewegungen. Verbundene Augen sind und
bleiben das Zeichen der Entwürdigung.
Bei den Köpfen handelt es sich um vier abgeschlagene Häupter von Mohrenkönigen.
Die Symbolik auf der sardischen Flagge hat sich bis Heute nur in der Kopfausrichtung geändert.
Bei dem sardischen Wappen sind die Augen verbunden und die Kopfrichtung
hat sich nicht geändert.
Diese Neuordnung der Provinzen war sehr positiv für die Sarden!
Eine Zergliederung der Insel wurde somit verhindert und die Einigkeit
und Freiheit gefördert.
ROM und der Klerus mochten diese Einigkeit nicht.
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Die neuen 8 Provinzen von 2001.
Quelle: Alouette
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Durch Regionalgesetz vom 12. Juli 2001 wurden
die Provinzen der Autonomen Region Sardinien
neu gegliedert. Nun gibt es acht Provinzen:
Provinz Olbia-Tempio
(Hauptorte: Olbia und Tempio Pausania),
Provinz Sassari
(Hauptorte: Sassari und Alghero),
Provinz Nuoro
(Hauptorte: Nuoro, Siniscola)
Provinz Ogliastra
(Hauptorte: Lanusei und Tortoli),
Provinz Carbonia-Iglesias
(Hauptorte: Carbonia und Iglesias),
Provinz Medio Campidano
(Hauptorte: Sanluri und Villacidro)
wurden neu geschaffen.
Provinz Cagliari und Oristano, sind geblieben.
Die Neuordnung ist mit den Provinzwahlen im
Jahre 2005 in Kraft getreten.
Das Symbol hat sich nicht geändert.
Judikat Arborea mit der Hauptstadt Oristano,
wurde 1974 erst die Provinz Oristano.
Teile der Provinzen Nuoro und Cagliari wurden mit einbezogen.
Die Durchführung der Neuordnung fand im Jahr 2005 statt.
Es war eine sehr negative Neuordnung für den Sarden!
Eine Zergliederung, die der Einigkeit einen Bärendienst leistet.
2001 Eselei, Wahnsinn oder ...... !
Gut 15 Jahre später geht alles wieder zurück, die Sarden haben es gemerkt, das mit dem 'Bärendienst' !
Nun sollen es wieder die vier Provinzen werden! Welch ein Glück, die sardischen Wappen wurden
im Jahr 2001 und 2005 nicht geändert!
Sardische Provinz-Posse oder römische Dekadenz ?
Übermorgen stellen Cagliari und Rom hoffentlich die Sommerzeit wieder am Äqutor ein!
ROM mag auch Heute keine Einigkeit auf Sardinien, schürt lieber das Clandenken
und führt die
'nette Bremse', die Kurtaxe für die Touristis ein.
Nur weinige Touristen kennen Nuoro und das Umfeld, dass Ur-Sardinien,
die Barbagia. Die Barbagia ist das Armenhaus Sardiniens, die Arbeitslosigkeit
ist hier sehr hoch,
somit auch die Kriminalitätsrate. Die Bewohner von Orgosolo
sind aber auch sehr kritisch
und zeigen die politischen Mißstände Sardiniens und
der Welt, im ganzen Ort durch Wandmalereien (die Murales) auf.
In den Bergdörfern herrscht weiterhin die Blutrache.
Orgosolo
und die nahe Umgebung ist mit Vorsicht zu bereisen.
Sardinien ist seit 1871 eine italienische Insel, doch vieles wirkt unitalienisch:
die Sprache, der Küchenzettel, die Wesensart der Sarden und auch die Landschaft.
Mehr noch, die Begegnung mit den Zeugen einer prähistorischen Kultur,
mit einer vielfältigen, unberührten Natur und mit stolzen,
traditionsgebundenen Menschen.